Die Urgeschichte der Pfalz |
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Mit freundlicher Genehmigung der: Pfälzische
Gesellschaft |
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I. Ältere SteinzeitDie ältesten sicher nachweisbaren Spuren des Menschen führen uns zurück bis in den
letztvergangenen Zeitabschnitt der Erdgeschichte, Diluvium (Schlemmland) oder auch Eiszeit genannt.
Gewaltige Gletscher bedeckten damals große Teile Deutschlands, vor allem die norddeutsche Tiefebene und
die bayrische Hochebene. Mitteldeutschland blieb im wesentlichen frei von Vereisung. In der Pfalz sind
diluviale Gletscher nicht nachzuweisen. Das Diluvium ist jedoch nicht eine einheitliche Kälteperiode,
sondern man unterscheidet innerhalb desselben 4 große Eiszeiten (Günz-, Mindel-, Riß- und
Würmeiszeit), die durch wärmere Zwischenzeiten getrennt sind und denen als Übergang zur geologischen Jetztzeit noch geringe Klimaschwankungen folgen. |
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II. Mittlere SteinzeitIn der Pfalz dürfen wir wohl eine Reihe von Siedlungen der mittleren Steinzeit zuweisen, die im Gegensatz zu den meist Geräte aus eingeführtem Feuerstein führenden Fundplätzen der jüngeren Steinzeit Steingeräte ausschließlich aus einheimischen Material geliefert haben. Aus einer Ansiedlung von der Eiersheimer Mühle bei Weisenheim a. S. liegen mehrere typische Steinwerkzeuge der mittleren Steinzeit vor. Wohl der gleichen Periode zuzurechnen sind ein Steinkeil mit der Fundortsangabe Herschberg, ein langes Feuersteinmesser von Speyer, die Fassung einer Feuersteinsäge aus Hirschgeweih von Mutterstadt und eine Axt aus dem gleichen Material von Altrip.
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Keramik: | benannt nach: | Fundorte: | Funde: |
1. Pfahlbaukeramik
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Funden in den Pfahlbauten am Bodensee | Haßloch | roher Backteller, Scherben, Tonspule, Tonröhre |
Insheim | Backteller, am Rand mit Tupfen verziert, roher Napf | ||
Landau | Backteller, Spitzbecher und Napf | ||
Zeiskam | Bruchstück eines großen Vorratsgefäßes | ||
2. Bandkeramik | den in Bändern ange-ordneten Verzierungen | ||
a. Hinkelstein-Typus | großem Flachgräberfeld, das am Hinkelstein bei Monsheim (Rheinhessen) ausgegraben wurde | Gräber- wie Wohnstättenfunde sind in der Pfalz bis jetzt nicht nachgewiesen. | |
b. Rössener Typus
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nach dem Hockergräberfeld von Rössen bei Merseburg | Insheim | verzierte Scherben |
Kirchheim | unverziertes Gefäß mit Griffwarzen, verzierte und unverzierte Scherben, kleines verziertes Gefäß | ||
c. Großgartacher Typus
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nach einer ausgedehnten Ansiedlung von Großgartach bei Heilbronn | Altdorf | verzierte Scherben |
Insheim | meist verzierte Gefäße, Tonlöffel, verzierte Scherben | ||
Lachen | verzierte Scherben | ||
Langenberg | verzierte Scherben | ||
Rheingönheim | reich verzierte zylindrische Becher, unverziertes Gefäß mit 4 Griffwarzen, reich verzierte Gefäße, ovale Schüssel | ||
d. Spiralkeramik
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Verzierungen zu Bändern angeordnet | Altdorf | unverziertes Gefäß |
Insheim | verzierte Scherbe | ||
Kirchheim | roh verziertes kleines Gefäß | ||
Lachen | verzierte Scherben | ||
Speierdorf | verzierte Scherben | ||
Weiherhof | verzierte Scherben, großes Vorratsgerät | ||
e. Eiersheimer Typus
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Funde von der Eiersheimer Mühle in Weisenheim a. S. | Eiersheimer Mühle | verzierte Gefäßreste |
3. Schnurkeramik
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nach den durch Eindrücken einer Schnur erzeugten Verzierungen | Funde der Schnurkeramik fehlen bis jetzt noch aus der Pfalz, konnten aber in unmittelbar angrenzenden Gebieten bereits nachgewiesen werden. | |
4. Zonen- oder Glockenbecher
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nach der Form einer umge- stürzten Glocke oder den in Zonen angeordneten Ver- zierungen | Deidesheim | reich verzierter Zonenbecher |
Eiersheimer Mühle | verzierte Scherben | ||
Frankenthal | reich verzierter Zonenbecher | ||
Haßloch | roher Henkelbecher | ||
Heidesheim | reich verzierter Zonenbecher | ||
Mundenheim | 2 Zonenbecher mit nachgeahmter Schnurverzierung |
Die Verwendung des Kupfers war bereits in der jüngeren Steinzeit und zwar wohl vom
Ende der Bandkeramik an bekannt. Kupfergeräte sind aber in Deutschland so selten, die Kenntnis von
ihrem Vorkommen noch so sehr vom Zufall abhängig, dass man auf die Aufstellung einer eigenen
Kupferperiode Verzicht leisten kann. Das verhältnismäßig weiche Kupfer war auch nie imstande den
Gebrauch des Steines in nennenswerter Weise zurückzudrängen. Das war erst möglich, als man gelernt
hatte, das Kupfer durch Zusatz von anderen Metallen, vor allem von Zinn zu härten. Die Bronze enthält
zumeist 10% Zinn und 90% Kupfer.
Die Mischung wurde anscheinend nicht bei uns hergestellt, sondern die bronzezeitlichen Metallarbeiter
bezogen die fertige Bronze in Barren- oder Ringform als Rohmaterial. Ein solcher Bronzebarren der
ältesten Bronzezeit stammt von der Burg Landeck bei Klingenmünster.
Art: | Fundorte: | |
Randleistenbeile | Fußgönnheim, Lambsheim, Leimen, Rülzheim, Schifferstadt, Speyer, Westheim, Winden | |
Absatzbeile | Eußerthal, Fußgönnheim, Haßloch, Kandel, Klingenmünster, Ludwigswinkel, Meckenheim, Neuhofen, Otterstadt, Schifferstadt | |
Lappenbeile | Altrip, Böbingen, Iggelheim, Kuhardt, Ludwigshafen, Mackenbach, Speyer | |
Hohlbeile | Freimersheim, Merzalben, Waldsee, Winnweiler |
1. Stufe der Bronzezeit, um 2000 v. Chr.
Die Toten sind meist in Flachgräbern als liegende Hocker beigesetzt. Ein solcher Hocker aus dem
Gräberfeld von Mundenheim wurde mit der ihn umgebenen Erde gehoben und so in das Museum nach Speyer
gebracht.
Von pfälzischen Funden ist eine merkwürdige Doppelaxt von Friedelsheim zu erwähnen. Die außergewöhnlich schlanke Form derselben sowie die winzige Durchbohrung beweisen, dass sie zu praktischem Gebrauch nicht gedient haben konnte. |
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Wir kennen nun aus dem altgriechischen, dem sog. mykenischen Kulturkreis, der zeitlich mit unserer Bronzezeit annähernd zusammenfällt, nicht nur eine ganze Reihe von Doppeläxten, sondern auch eine Anzahl von Darstellungen, welche unzweifelhaft die Verwendung des Doppelbeiles als Kultbild beweisen. |
Fundorte: | Funde: |
Albsheim | Gräberfunde: 2 Dolche, Henkelgefäß |
Bobenheim | Skelettgrab: rohes Gefäß |
Böhl-Iggelheim | 2 massiv goldene, einfach verzierte Armringe |
Frankenthal | reich verziertes Prunkbeil mit seitlichen Spiralen |
Friedelsheim | reich verziertes Doppelbeil |
Iggelheim | Skelettgrab: Bronzearmring mit eingerollten Enden |
Klingenmünster | Bronzebarren |
LU-Mundenheim | aus Hockergräbern: Bronzedolch, Säbelnadel aus Bronze, 2 Knochenringe, auf einer Seite verziertes Gefäß mit Deckel, Henkelgefäß |
Schifferstadt | Triangulärer Dolch |
2. Stufe der Bronzezeit, um 1900 v. Chr.
In der zweiten Stufe der Bronzezeit erscheinen zum ersten Male Langschwerter. Die Form des Dolches
entspricht der des Schwertes. Spiralarmringe, die allerdings sowohl in der vorhergehenden wie auch in
den folgenden Stufen nicht fehlen, treten hier besonders reichlich auf. Endlich sind noch offene Arm-
und Beinringe aus Draht oder einem länglich runden Bronzeblech zu erwähnen. Die Toten sind in der
Regel unverbrannt in Grabhügeln beigesetzt.
Fundorte: | Funde: |
Aschbach | Grabhügel: 2 Radnadeln, Armberge mit zugehöriger Spiralscheibe |
Böbingen | Bruchstücke von Spiralarmringen, Spiralscheibe |
Gries | Grabhügel: Bronzedolch, Bruchstücke einer Bronzenadel |
Haßloch | Skelettgrab: Bronzedolch, Siedlungsfund: roher Henkeltopf |
Klingenmünster | Gräberfunde: 2 Absatzbeile, 2 Bronzedolche, 2 Gewandnadeln |
Neuleiningen | Brillenspirale |
Obermorschel | Grabhügel: Bronzedolch, Bronzenadel |
Rülzheim | Grabhügel: Bronzezängelchen, Bronzedolch, Randleistenbeil |
Schauernheim | Skelettgrab: Bronzeschwert |
Speyer | Grabfund: Bronzenadel, 2 Bronzebuckel, 2 feine Ringchen, Radnadel, 2 Armbergen |
Speierdorf | Grabhügeln: 3 Gewandnadeln, 3 Bronzearmringe |
Weingarten | Skelettgrab: Oberarmring mit 2 Spiralscheiben, 2 Spiralarmringe |
Fundorte: | Funde: | |
Freimersheim | Brandgrab: Bronzeschwert mit Griffzunge | |
Mutterstadt | Grabfund: unverzierter Henkeltopf, 2 Bronzepfeilspitzen mit Tülle | |
Oggersheim | Grabfund: verziertes Henkelgefäß, unverzierte gehenkelte Schüssel | |
Schifferstadt | Depotfund: "goldener Hut", 3 Bronzeabsatzbeile | |
Weisenheim a. S. | verzierte Aschenurne |
Als letztes unter den in vorrömischer Zeit gebräuchlichen Metallen tritt das Eisen
auf. Bei Beginn der Eisenzeit erscheint es noch außerordentlich spärlich z. B. als Einlage in
Bronzeschwertern. Innerhalb weniger Jahrhunderte drängt dann das Eisen die Bronze als Stoff für Waffen
und Werkzeugen vollständig zurück. Das Eisen wurde aus feinen Erzen in Tonöfen gewonnen, die man mit
Schichten von Holzkohle und Erzen füllte und in Brand steckte. Spuren prähistorischer Eisenindustrie
finden wir in der Pfalz bei Ramsen, in dessen Umgebung mehrfach Eisenschlackenhalden bekannt sind.
Innerhalb der Eisenzeit unterscheiden wir eine ältere Eisenzeit oder Hallstattperiode und eine jüngere
Eisenzeit oder La Tène- Zeit.
Zu Beginn und am Ende der Eisenzeit begegnen wir der Sitte der Leichenverbrennung, dazwischen der
Leichenbestattung. Von Siedlungen verdienen hier die Ringwälle oder Heidenmauern besonders Beachtung,
die in der Pfalz soweit bis jetzt bekannt, fast durchweg der Eisenzeit angehören.
Ältere Eisenzeit oder Hallstattzeit, 1200-550 v. Chr.
In der nach dem reichen Gräberfeld von Hallstatt im Salzkammergut benannten Hallstattzeit treten an
Stelle der in der Bronzezeit üblichen Schwertklingen mit parallel laufenden Schneiden (sog.
Schilfblattform) solche, die unter dem Griff sich verschmälern, im zweiten Drittel sich stark
verbreitern und unten spitz zulaufen (sog. Weidenblattform).
1. Stufe der Hallstattzeit, 1200-1000 v. Chr.
In der ersten Hallstattstufe erscheint das Eisen noch außerordentlich spärlich als Einlage in
Schwertgriffen und in Form kleiner Messer. Die Leichen wurden fast ausnahmslos verbrannt und in Urnen,
meist in Flachgräbern, seltener in Grabhügeln beigesetzt. Die 1. Hallstattstufe ist in der Pfalz gut
vertreten durch Gräberfunde (so vor allem durch die reichen Gräberfunde von Wollmesheim) und
Depotfunde (Gussformen von Meckenheim und Depotfund von Kaiserslautern). Der gleichen Stufe gehören
auch zwei bei Haßloch gefundene, meisterhaft gearbeitete Bronzeräder eines Streitwagens an, die
einzigen bisher in Deutschland gefundenen Stücke.
Fundorte: Altrip, Barbelroth, Bischheim, Böhl, Dackenheim, Eppstein, Friedelsheim, Fußgönheim, Haßloch, Heidesheim, Heßheim, Klingen, Kuhardt, Langenberg, Mundenheim, Mechtersheim, Meckenheim, Medelsheim, Neuhofen, Oggersheim, Reinheim, Rheingönheim, Rheinzabern, Schwarzenbach, Speyer, Weisenheim a. S., Westheim, Wollmesheim |
2. Stufe der Hallstattzeit, 1000-850 v. Chr.
Funde der zweiten Hallstattstufe sind in Süddeutschland verhältnismäßig selten. Diese
Stufe führt schlanke, unten spitz zulaufende Schwertklingen, die meist aus Bronze, seltener aus Eisen
hergestellt sind. Vermutlich haben wir in dieser Stufe vorwiegend Brandgräber in Grabhügeln.
Fundorte: | Haßloch, Insheim, Landau, Neustadt, Offenbach, Rheingönnheim, Speyer, Westheim |
3. Stufe der Hallstattzeit, 850-700 v. Chr.
Die Schwerter der dritten Stufe sind wesentlich breiter als die der vorhergehenden Stufe. Die Schwerter
bestehen meist aus Eisen, Bronzeschwerter werden bereits selten. Die Gräber der 3. Hallstattstufe sind
fast durchweg in Grabhügeln beigesetzt. Brandgräber und Skelettgräber kommen gleichwertig
nebeneinander vor. Diese im übrigen Süddeutschland so reich ausgestattete Stufe ist in der Pfalz nur
spärlich vertreten.
Fundorte: | Böhl, Dannstadt, Großbundenbach, Haßloch, Herxheim, Hettenleidelheim, Kaiserslautern, Kleinkarlbach, Neuhofen, Neunkirchen, Rülzheim, Speierdorf, Wattenheim, Winden |
4. Stufe der Hallstattzeit, 700-550 v. Chr.
Langschwerter fehlen in der letzten Hallstattstufe. Die ein- und zweischneidigen Dolche (Eisen, nicht
selten mit Bronzescheide) zeigen häufig einen hufeisenförmigen Griff. Die Gräber sind meist sehr
reichlich mit Schmuck ausgestattet.
Die in der Pfalz reichlich vertretene Stufe bietet ein ziemlich einförmiges Material von schlichten
Bronzeringen usw. Bemerkenswert sind die Eisenbeschläge eines vierrädrigen Wagens aus einem Grabhügel
von Rodenbach bei Kaiserslautern.
Fundorte: | Alsenborn, Aschbach, Böbingen, Dannstadt, Dauborner Hof, Bad Dürkheim, Eisenberg, Fußgönheim, Großniedesheim, Haßloch, Hettenleidelheim, Kaiserslautern, Kübelberg, Langmeil, Limbach, Lohnsweiler, Marienthal, Münchschwander Hof, Mutterstadt, Nanzdiezweiler, Neunkirchen, Nünschweiler, Odernheim, Otterberg, Ramstein, Rodenbach, Rothselberg, Saalstadt, Schopp-Steinalben, Schwarzenbach, Speyer, Speierdorf, Wattweiler |
Jüngere Eisenzeit oder La Tène-Zeit, 550 v. Chr. bis Christi Geburt
In der letzten der vorrömischen Kulturperioden ist das Eisen bereits vollständig zur Herrschaft
gelangt. Die Schwerter, die ausschließlich aus Eisen bestehen, haben lange, schmale Klingen mit
gleichlaufenden Schneiden, die nach oben meist glockenförmig abschließen, um dann in eine lange
Griffangel zu endigen.
In der La Tène-Zeit lernen wir zum ersten Mal die Völker kennen, die hier am Rhein wohnten. In den
ersten drei Stufen waren es Kelten (Mediomatriker), in der vierten La Tène-Stufe drangen germanische
Stämme (um Speyer Nemeter, nördlich davon Bangionen, südlich Triboker) über den Rhein vor und nahmen
das Gebiet in der Ebene und am Rande des Haardtgebirges in Besitz. In diese Kämpfe griffen dann auch
die Römer, die sich als Beschützer der Gallier aufspielten, ein und unterwarfen das Land ihrer
Herrschaft.
1. Stufe der La Tène-Zeit, 550-400 v. Chr.
Die erste Stufe der Periode ist dadurch bemerkenswert, dass sie besonders im Rheinland reiche aus
Italien und Griechenland eingeführte Waren geliefert hat. Von einheimischen Arbeiten sind bezeichnend
die Masken- und Vogelkopffibeln, ferner die Dreiknotenringe. Bei der Keramik finden wir zum ersten Male
die Verwendung der Drehscheibe. Die beiden hervorragendsten Gräberfunde aus der Pfalz gehören diesem
Zeitabschnitt an, nämlich die Fürstengräber von Bad Dürkheim und von Rodenbach bei Kaiserslautern
Fundorte: | Bad Dürkheim, Langenbach, Oppau, Rodenbach |
2. Stufe der La Tène-Zeit, 400-300 v. Chr.
In dieser Stufe haben wir durchweg Skelettgräber und zwar sowohl in Grabhügeln wie in Flachgräbern.
Das Flachgräberfeld von Leimersheim lieferte zahlreiche Ringe, darunter einen mit Edelkorallen und
Goldblättchen verzierten Bronzehalsring, Fibeln und Gürtelhaken; ein Grabhügel bei Eisenberg ergab u.
a. eine Bronzefibel mit Emailknopf.
Fundorte: | Altdorf, Dannstadt, Eisenberg, Heidesheim, Herchweiler, Hochdorf, Homburg, Jägersburg, Kaiserslautern, Kirchheim, Kleinfischlingen, Kreimbach, Lachen, Landau, Leimersheim, Niedermohr, Otterberg, Rheinzabern, Schifferstadt, Schwarzenbach, Speyer, Westheim |
3. Stufe der La Tène-Zeit, 300-120 v. Chr.
Unter den Waffen ist neu das Vorkommen von bandförmigen Schildbuckeln. Von Schmuckgegenständen sind
als auffallende Erscheinung Armringe aus Glas zu erwähnen. Neu ist das Vorkommen von Münzen und zwar
barbarischen Nachprägungen nach griechischen und römischen Vorbildern. Am Rhein kommen in dieser Stufe
auch Brandgräber vor. Aus der Pfalz liegen nur wenige Funde vor, die sich mit Sicherheit dieser Stufe
zuweisen lassen.
Fundorte: | Asselheim, Dudenhofen, Forst, Harthausen, Haßloch, Hördt, Speyer |
4. Stufe der La Tène-Zeit, 120 v. Chr.-Chr. Geb.
Von Waffen erscheinen neben Eisenschwertern mit oft reich verzierter Eisenscheide oder Bronzescheide mit
Querstegen, Lanzenspitzen, auch runde Schildbuckel. In der 4. Stufe ist fast durchweg Brandbestattung in
Flachgräbern üblich. Das Brandgräberfeld von Kusel lieferte charakteristische Beigaben aus Glas und
von Metall, das von Oggersheim Gefäße.
Fundorte: | Altleiningen, Böbingen, Böhl, Bubenheim, Deidesheim, Donnersberg, Eppstein, Freinsheim, Fußgönheim, Haßloch, Heiligenstein, Heßheim, Homburg, Hördt, Kusel, Lambrecht, Ludwigshafen, Maxdorf, Mundenheim, Oggersheim, Otterstadt, Ramsen, Rheingönheim, Rheinzabern, Schifferstadt, Speyer, Waldfischbach |
Mit der La Tène-Periode schließt die eigentliche vorgeschichtliche Zeit ab. Die nun folgende Zeit der Römerherrschaft und die Alemannisch-fränkische Zeit wird vielfach heute als frühgeschichtliche Zeit bezeichnet. Das linke Rheinufer wurde jedenfalls schon unter Cäsar um die Mitte des ersten Jahrhunderts v. Chr. dem römischen Reich einverleibt. Aber erst gegen die Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. hat sich die römische Kultur hier eingebürgert. Von den großen Kulturfortschritten, die die Römer in diese Provinz brachten, erwähne ich nur die Hebung des Ackerbaues und die Einführung des Obst- und Weinbaues.